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quoted. der medienpodcast

Alle Podcastfolgen

„quoted. der medienpodcast“ erscheint alle 14 Tage. Die nächste Folge wird am 20.04.2022 veröffentlicht.

FOLGE #22 vom 16.03.2022

Der Fastenmonat der Muslim:innen ist ein wichtiger Bestandteil des islamischen Kalenders und betrifft jedes Jahr viele Millionen Menschen weltweit, so auch in Deutschland. Wie bilden Medien hierzulande das ab? Wie berichten sie darüber hinaus grundsätzlich über den Islam und Muslim:innen? Darüber spricht Nils Minkmar in der aktuellen Folge von „quoted. der medienpodcast“.

Zu Gast: Fabian Goldmann, Islamwissenschaftler, Journalist und Medienkritiker, Betreiber des Blogs „Schantall und Scharia“. Er beschäftigt sich seit langem mit der Frage, auf welche Weise der Islam im Fernsehen, Radio, Zeitungen und Online-Formaten abgebildet wird. Wie findet muslimisches Leben in den deutschen Medien statt? Wo verstellen Klischees und Stereotypen eine angemessene Darstellung?, Welche Beispiele für eine vorurteilsfreie, differenzierte Herangehensweise gibt es?

„quoted. der medienpodcast“ ist eine Kooperation der CIVIS-Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung,

gefördert von der Stiftung Mercator.

FOLGE #22 vom 16.03.2022

Der Nahost-Konflikt spitzt sich zu; gleichzeitig protestieren seit Wochen insgesamt hunderttausende Israelis gegen die neue rechte Regierung.
Viel Anlass auch für Medien in Deutschland darüber zu berichten. Wie sieht diese Berichterstattung aus? Wie verlaufen insgesamt mediale Debatten rund um die Auseinandersetzungen zwischen Israel und Palästina und welche Rolle spielt bei der Berichterstattung das besondere Verhältnis Deutschlands zu Israel?

Darüber diskutieren Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Autor Nils Minkmar in der aktuellen Folge von „quoted. der medienpodcast“. Wie Medien diese Fragen verhandeln, prägt auch das Verhältnis der Bürger:innen zueinander in der Vielfaltsgesellschaft. In Deutschland leben zahlreiche Menschen der betroffenen communities und der Nahost-Konflikt ist Gegenstand vieler öffentlich ausgetragener Kontroversen.

Zu Gast: Meron Mendel, israelisch-deutscher Pädagoge, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank und Verfasser des gerade erschienen Buchs: „Über Israel reden. Eine deutsche Debatte“.

„quoted. der medienpodcast“ ist eine Kooperation der CIVIS-Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

Hinweis: Die Aufzeichnung fand vor dem Besuch des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Deutschland statt. Beiträge hierzu konnten nicht berücksichtigt werden.

FOLGE #21 vom 02.03.2022

Das verheerende Erdbeben in der Türkei und Syrien hat mehr als 50.000 Menschen das Leben gekostet, Ungezählte schwer verletzt und obdachlos gemacht. In hiesigen Medien haben wir viel darüber gelesen und gehört, dass das Ausmaß der Katastrophe auch politische Gründe hat, etwa weil es zu wenig Kontrolle beim Bau von Gebäuden gab. Aber wie sieht es mit der Berichterstattung über diese Fragen in der Türkei aus? Wie frei können Zeitungen, Fernsehen und Radio dort berichten?

Darüber diskutieren Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Autor Nils Minkmar in der aktuellen Folge von „quoted. der medienpodcast“. Zu Gast: Özlem Topcu, stellvertretende Leiterin des Auslandsressorts beim Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL. Ein Blick auf die türkische Medienlandschaft, nach dem Beben und vor den Wahlen, die in diesem Jahr im Mai stattfinden sollten. Und darauf, wie Menschen mit türkischer Einwanderungsgeschichte in Deutschland diese Medien rezipieren.

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FOLGE #20 vom 16.02.2022

Fast ein Jahr dauert der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine nun schon, und dieses Jahr hat auch gezeigt, wie weit die Propaganda von Wladimir Putin geht, um diesen Krieg zu rechtfertigen und die Macht des russischen Präsidenten zu erhalten. Aber nicht nur Diktatoren nutzen manipulative Kommunikationsstrategien. Auch in demokratischen Gesellschaften versuchen insbesondere politisch extrem rechte Akteur:innen öffentliche Debatten zu vergiften, die Gesellschaft zu spalten und davon zu profitieren. Donald Trump, Viktor Orban, Marine Le Pen oder Giorgia Meloni stehen für diese Strategie. Oder die AfD in Deutschland, die immer wieder das Thema Einwanderung missbraucht, um Menschen ohne Einwanderungsgeschichte gegen Migrant:innen und ihre Nachkommen aufzuhetzen und für sich zu gewinnen. Wie gehen Medien mit diesen Strategien um? Was kann der Journalismussolcher Propaganda entgegensetzen?

Darüber diskutieren Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Autor Nils Minkmar in der aktuellen Folge von „quoted. der medienpodcast“. Zu Gast: Birand Bingül,Journalist, früherer Leiter der ARD Kommunikation im WDR, heute bei der Agentur fischerAppelt u.a. zuständig für die Beratung des derzeitigen ARD-Vorsitzenden Kai Gniffke. Sein aktuelles Buch heißt „Alles Propaganda“.

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FOLGE #19 vom 02.02.2022

Der Februar ist der Black History Month in Nordamerika, inzwischen wird er auch in Deutschland als Monat der Schwarzen Geschichte mit unterschiedlichen Veranstaltungen begangen. Für uns ein Anlass zu fragen: Was ist eigentlich aus der Mediendebatte um Rassismus geworden? Die war intensiv im Zuge der Black-Lives-Matter-Proteste nach dem gewaltsamen Tod des Schwarzen US-Amerikaners George Floyd vor knapp drei Jahren. Auch in Deutschland protestierten zahlreiche Menschen gegen Rassismus und Polizeigewalt. Zeitungen, Sender, Online-Medien hierzulande berichteten damals verstärkt über Rassismus. Medienschaffende fragten Betroffene nach ihren Erfahrungen, Journalist:innen klärten auf, gaben Stimmen Raum, die zuvor im öffentlichen Diskurs eher selten zu Wort gekommen waren. Für diejenigen, die sich schon vorher mit Themen von Schwarzen Menschen auseinandergesetzt hatten, war das einerseits eine positive Entwicklung. Gleichzeitig schwebte für sie über allem immer die Frage, wie nachhaltig dieser Wandel sein würde.

In den damaligen öffentlichen Debatten ging es häufig darum, ob Dies und Jenes überhauptrassistisch sei, z.B. das N-Wort zu verwenden. Oder ob es nicht auch Rassismus gegen Weiße gebe. Das Wissen über strukturellen Rassismus war also noch längst nicht in allen Redaktionen angekommen. Wie hat sich der mediale Diskurs entwickelt? Darüber diskutieren Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Autor Nils Minkmar in der aktuellen Folge von „quoted. der medienpodcast“. Zu Gast: Die Journalistin Noelle ‚Brien-Coker (WDR, DLF u.a.).

„quoted. der medienpodcast“ ist eine Kooperation der CIVIS-Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

FOLGE #18 vom 19.01.2022

„Die Gewalt hat einen Migrationshintergrund“ (NZZ), „Randalierende Migranten“ (BILD.de),„Eine Frage gescheiterter Integration?“ (FAZ): Schlagzeilen aus den ersten Tages dieses Jahres.

In Berlin und anderen deutschen Städten hat es in der Silvesternacht massive Angriffe auf Polizei und Einsatzkräfte gegeben, besonders im Bezirk Neukölln. Die Berliner Polizei veröffentlichte vorläufige Zahlen, nach denen etwa zwei Drittel der in der Berliner Silvesternacht Festgenommenen keinen deutschen Pass besäßen. Es folgte ein politische und mediale Debatte darüber, ob die Ausschreitungen Beweis einer verfehlten Migrationspolitik beziehungsweise einer gescheiterten Integration von Einwanderern sei. Das zog Vorwürfe anderer Diskussionsteilnehmer:innen nach sich, hier würden Konflikte

kulturalisiert, mehr noch, die Stoßrichtung der Kritik sei rassistisch – was wiederum Behauptungen auslöste, Probleme in Zusammenhang mit Einwanderung würden tabuisiert…

Und obwohl die Silvesternacht nun schon fast drei Wochen zurückliegt, halten die Debatte und die Debatte über die Debatte an.

„quoted. der medienpodcast“ ist eine Kooperation der CIVIS-Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

Hinweis: Inzwischen hat die Polizei Berlin offizielle Zahlen zu den Ereignissen herausgegeben, diese lagen zum Zeitpunkt der Aufnahme noch nicht vor.

FOLGE #17 vom 23.12.2022

Der Krieg in der Ukraine oder die Proteste im Iran im Spiegel der Berichterstattung und der Umgang von Zeitungen, Sendern und Online-Medien mit vielen anderen Kriegsregionen oder Krisenherden auf der Welt; der Anteil der französischen Medien am Erfolg der Rechtsextremen in dem Land oder negative Stereotypen in journalistischen Beiträgen über Geflüchtete: Das sind nur einige der Themen des ersten Jahres von „quoted. der medienpodcast“.

Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Autor Nils Minkmar lassen das Jahr Revue passieren und formulieren Einsichten und Erkenntnisse aus einigen medialen Diskursen des Jahres 2022.

„quoted. der medienpodcast“ ist eine Kooperation der CIVIS-Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

FOLGE #16 vom 08.12.2022

Die deutsche Mannschaft ist ausgeschieden, aber der Ball rollt weiter, und wir ziehen eine vorläufige Bilanz der Berichterstattung über diese Weltmeisterschaft und das Land, in dem sie stattfindet. „WM der Schande“, „Turnier der Scheinheiligen“, Boykott-Aufrufe: Die Empörung über die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar war und ist groß. Und tatsächlich gibt es viele Gründe, das Austragungsland zu kritisieren, wegen Ausbeutung von Arbeitsmigrant:innen oder Homophobie. Auch die Medien waren voll von diesem Spagat zwischen Fußballbegeisterung und dem Verweis auf Menschenrechtsverletzungen. Doch mittlerweile gibt es auch eine Kritik an der Kritik. Darum geht es in der aktuellen Folge von „quoted. der medienpodcast“ mit Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Autor Nils Minkmar. Warum polarisiert gerade diese WM so sehr? Ist es richtig, Katar das Recht abzusprechen, eine WM auszutragen? Oder ist die Empörung heuchlerisch, zeugt sie von Doppelmoral? Ist sie arrogant und eurozentrisch, gar islamfeindlich? In Russland zum Beispiel, rollte der Ball nach der Annexion der Krim und den Bomben auf Aleppo fast ohne kritische Begleittöne aus den Medien.

Zu Gast:Dunja Ramadan, SZ Ressort Politik, Schwerpunkt arabische Welt.

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FOLGE #15 vom 24.11.2022

Der Vorwurf, hier oder da herrsche eine Cancel Culture, kommt im politisch-medialen Diskurs dieser Tage ziemlich schnell auf. Zum Beispiel dann, wenn diskriminierende Begriffe oder herabwürdigende Vorurteile gegen ganze Bevölkerungsgruppen Gegenstand öffentlicher Missbilligung werden, und wenn das wiederum Kritiker:innen auf den Plan ruft, die das Recht auf freie Meinungsäußerung bedroht sehen, die vor „Tugend-Terror“ und „Diskurs-Polizei“ warnen. Oder die noch Schlimmeres wittern, wie etwa Eric Gujer, Chefredakteur der Neuen Züricher Zeitung, der von einer „neue(n) Form des Extremismus“ schreibt. Aber was genau verbirgt sich hinter all diesen Vorwürfen? Gibt es wirklich eine Cancel Culture? Und welche Rolle spielen Medien in diesem Zusammenhang?

Darüber diskutieren Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Autor Nils Minkmar in der aktuellen Folge von „quoted. der medienpodcast“. Zu Gast: Adrian Daub, Professor für vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Stanford. Sein aktuelles Buch heißt: Cancel Culture Transfer. Wie eine moralische Panik die Welt erfasst. Daub sagt im Gespräch: „Cancel Culture ist keine Kreatur der Rechten. Es ist tatsächlich eine rechts-liberale bis liberale Presse, die sich dafür besonders interessiert. Das heißt, dass derQualitätsjournalismus dazu tendiert, diese fehlerhaften Narrative zu kolportieren statt sie zu entkräften.“

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FOLGE #14 vom 10.11.2022

Seit fast zwei Monaten laufen die Proteste im Iran inzwischen. Bürgerinnen und Bürger aus allen gesellschaftlichen Schichten gehen landesweit auf die Straßen, um ein Ende des Mullah-Regimes zu fordern, trotz brutaler Reaktionen der sogenannten Sicherheitskräfte, trotz der Gefahr, inhaftiert, gefoltert und sogar getötet zu werden. Wie spiegeln deutsche Medien diese Ereignisse? Wie kommt das an bei der iranischen Community in Deutschland? Und wie nehmen Geflüchtete aus anderen Ländern die Berichterstattung wahr?

Vor allem zu Anfang der Demonstrationen kritisierten unter anderem Journalist:innen mit iranischen Wurzeln, Fernsehen, Radio
und Zeitungen berichteten zu wenig über die Ereignisse in Iran. Inzwischen gibt es unter Beobachter:innen eine heftig geführte Diskussion darüber, ob man einzelnen Iran-Korrespondent:innen vorwerfen kann, sei seien regimenah, weil sie bestimmte
Experten interviewen oder infrage stellen, dass die Widerstandsbewegung – bislang jedenfalls – groß und stark genug ist, um das Regime zu stürzen.

Zu Gast: Die Journalistin Isabel Schayani, Leiterin von WDRforyou, ein Online-Angebot des Westdeutschen Rundfunks für Geflüchtete in den Sprachen Deutsch, Farsi, Arabisch und Ukrainisch. Schayani spricht über die Schwierigkeiten bei der Berichterstattung über Iran, über die wichtigsten Informationsquellen der iran-
stämmigen Community in Deutschland, über den Blick dieser Menschen auf die Medien hierzulande. Zu dem Vorwurf, in deutschen Medien gebe es „Mullah-Versteher“ sagt Schayani in der aktuellen Folge von „quoted. der medienpodcast“, es schade dem Thema, wenn in Lagern gedacht werde statt über das eigentlich wichtige Thema zu diskutieren, nämlich wie die Bürger:innen im Iran von ihrer Regierung behandeln werden.

„quoted. der medienpodcast“ ist eine Kooperation der CIVIS-Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

FOLGE #13 vom 27.10.2022

Wie wichtig ist die Rolle der Medien in der Einwanderungsgesellschaft? Wo mangelt es in
Zeitungen, Sendern, Onlinemedien an Aufmerksamkeit für kulturelle Vielfalt? Und wie vielfältig sind die Medien selbst aufgestellt? Das diskutieren die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und der Journalist Nils Minkmar mit Reem Alabali-Radovan, SPD, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und
Integration sowie Beauftragte für Antirassismus und Schirmherrin des Bündnisses „Medien für Vielfalt“.

Alabali-Radovan kritisiert, dass in Teilen der Berichterstattung zu Flucht und Migration noch immer mit Worten wie „Flüchtlingswelle“ oder „Flüchtlingsstrom“ mit Ängsten gespielt werde.
Auch Vokabeln wie „Fremdenfeindlichkeit“ oder „Ausländerfeindlichkeit“ sprächen für mangelnde Sensibilität. In den Medien selbst wünscht sich die Staatsministerin Veränderungen vor und hinter den Kulissen. „Wir brauchen einfach diese Diversität, es ist kein nice to have mehr, sondern es geht darum sowohl in der Politik als auch in den Medien unsere Gesellschaft widerzuspiegeln.“ Eine Quote für Menschen mit Einwanderungsgeschichte sei aber nicht der richtige Weg, um das zu erreichen; zuerst sollten alle anderen Maßnahmen ausgeschöpft werden, die zu mehr Vielfalt führten, sagte Alabali-Radovan in „quoted. der medienpodcast“.
„quoted. der medienpodcast“ ist eine Kooperation der CIVIS-Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

FOLGE #12 vom 13.10.2022

Wie steht es um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nach den Skandalen bei rbb und NDR und mit Blick auf die Auseinandersetzungen um Finanzierung und
Programm der Sender? Warum ist der ÖRR trotz diverser Verfehlungen und
Fehlentwicklungen so wichtig? Das diskutieren Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Autor Nils Minkmar in der aktuellen Folge von „quoted. der medienpodcast“.

Für eine fruchtbare Debatte um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist es elementar, redlicher von unredlicher und konstruktive von auf Zerschlagung des ÖRR gerichtete Kritik zu trennen. Zusammen mit anderen Qualitätsmedien hat die Institution eine elementare Funktion in der Demokratie. Und das besonders in Zeiten, in denen diese von Feinden der Demokratie attackiert wird. Der Blick in andere europäische Länder zeigt, dass der ÖRR in Deutschland trotz aller Kritik an ihm einen vergleichsweise sicheren Stand hat. SZ-Korrespondent Oliver Meiler berichtet aus Rom von der italienischen RAI, die stark parteipolitisch geprägt ist und leitende Redakteure nach Wahlen auswechselt. Im Gespräch mit ARD-Korrespondentin Annette Dittert in Großbritannien zeigt sich, wie stark die BBC im Jahr ihres 100. Geburtstags untern politischem Druck steht.

„quoted. der medienpodcast“ ist eine Kooperation der CIVIS-
Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der
Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

FOLGE #11 vom 29.09.2022

Zum Tag der Deutschen Einheit sprechen Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura
und der Journalist Nils Minkmar über Berichterstattung aus und über Ostdeutschland.

Noch immer sei diese Berichterstattung oft klischeehaft und negativ, konstatierten noch 2020 ostdeutsche Journalist:iInnen oder Wissenschaftler:innen in einer Befragung des mdr. Allerdings habe sich Aber in den vergangenen paar letzten Jahren habe sich einiges gebessert, beispielsweise durch Projekte wie „Die Zeit“ im Osten oder „Baseballschlägerjahre“, ein Twitter-Account, auf dem Ostdeutsche ihre Erfahrungen mit rechtsextremer Gewalt in den 90er Jahren schilderten.

Das bestätigt auch „quoted“-Gast Katharina Warda, Autorin und Soziologin, Tochter einer Deutschen aus Wernigerode im Harz und eines Südafrikaners. Aber: Schwarze Ostdeutsche seien in den Medien lange unsichtbar geblieben, sagt sie. Dass es Einwanderung gab in der DDR, dass Menschen aus politischen Gründen dorthin kamen oder weil sie Arbeit suchten aus politischen Gründen oder als Arbeitskräfte und dass die ostdeutsche Gesellschaft nicht nur weiß war und ist, spiele in der öffentlichen Wahrnehmung bis heute eine viel zu geringe Rolle. Ostdeutsche of Color würden häufig doppelt „missverstanden“: Sie seien in den Augen eines Teils der Bevölkerung nicht Sie gälten als nicht richtig ostdeutsch, weil nicht weiß, und nicht richtig deutsch, weil ostdeutsch. Ihre Perspektiven, und auch ihr Kampf gegen rechte Gewalt, hätten vor allem durch Social Media endlich mehr Gehör gefunden und sollten auch in Diskursen der klassischen Medien viel mehr stattfinden, fordert Warda.

„quoted. der medienpodcast“ ist eine Kooperation der CIVIS-
Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der
Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

FOLGE #10 vom 15.09.2022

Vorurteile, Klischees und Desinformation sind Gift für das friedliche
Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft. Gift, das vom
politisch rechten Rand immer wieder in die Debatten über Migration,
Flucht und Integration gepumpt wird; Gift, das das den Boden für
Rassismus düngt. Hier gegenzusteuern ist eine der besonders wichtigen
Aufgaben seriöser Medien.

Dieses Gegensteuern gelingt nicht ohne Informationen. Genau die bietet
der Mediendienst Integration und zwar in Form von: Zahlen und Fakten,
Gesprächspartner:innen, Veranstaltungen, Studien, Newslettern oder
Dossiers. Er ist ein Projekt des Rates für Migration und wird unter
anderem gefördert von der Stiftung Mercator und von der Beauftragten
der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. Im
September feiert der Mediendienst sein zehnjähriges Bestehen.
SZ-Journalist Nils Minkmar und die Kommunikationswissenschaftlerin
Nadia Zaboura sprechen über die besondere Bedeutung von Fakten und
informativen Gegengewichten in der oft aufgeheizten Debatte und
Berichterstattung rund um die Einwanderungsgesellschaft. Gast: Fabio
Ghelli vom Mediendienst Integration.

„quoted. der medienpodcast“ ist eine Kooperation der CIVIS-
Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der
Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

FOLGE #9 vom 01.09.2022

Was passieren kann, wenn eine Redaktion ein komplexes Auslandsthema bearbeitet und statt Expert:innen Gäste sprechen lässt, die kein Fachwissen haben oder parteiisch sind, hat sich bei einer Folge des SWR-Podcasts „Sack Reis“ gezeigt: Dass ein Gast dann beispielsweise historische Tatsachen leugnet, wie etwa einen Völkermord, und die betreffende Redaktion das nicht erkennt und die Aufnahme sendet. So geschehen in der März-Folge mit dem Titel „Kurz vor Krieg? Der zerbrechliche Frieden in Bosnien-Herzegowina“, die eine heftige und anhaltende Diskussion ausgelöst hat. Wir nehmen diesen Fall zum Anlass, über Grundsätzliches zu sprechen. Wie gewährleisten Medien, dass sie korrekt über das Geschehen in anderen Ländern berichten? Wie sollten sie damit umgehen, wenn das hier und da nicht gelingt und sie Kritik auf sich ziehen? Wie sind Redaktionen ausgestattet, wenn es um die Kommunikation mit Zuschauer:innen, Zuhörer:innen, Leser:innen und User:innen auf Social Media geht?

Außerdem stellt sich die Frage danach, wie Auslandsberichterstattung insgesamt aufgestellt ist. Während die USA, China oder Russland stark im Fokus der Berichterstattung stehen, wird über den Balkan oder Osteuropa verhältnismäßig wenig berichtet.

Hinweis: Die besagte Podcastfolge des SWR und die Sonderfolge sind inzwischen aus der ARD Mediathek gelöscht.

FOLGE #8 vom 21.07.2022

Digitalisierung, mangelnde Ressourcen, Arbeitsverdichtung: Was macht das mit Journalist:innen, ihren Aufgaben und dem Mediensystem selbst?

Der Journalismus erlebt einen Wandel, der weitreichende Veränderungen dieses Berufs mit sich bringt und die Anforderungen, an Medienschaffende weiter verstärkt. Das crossmediale Arbeiten kostet mehr Zeit; Journalist:innen müssen verschiedene Kanäle gleichzeitig betreiben und sollten dabei oft auch noch selber Präsenz auf Social Media zeigen. All das bringt das Risiko mit sich, dass ein Teil der Journalist:innen überfordert sind.

Der Wandel wirkt aber nicht nur auf die, die individuell von ihm betroffen sind. Er wirft auch diese Fragen auf: Wie beeinflussen die Veränderungen im Journalismus dessen Qualität, seine Funktion und seine Wirkung? Können Journalist:innen ihrer Verantwortung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt noch so gerecht werden, wie viele von ihnen das wollen? Was bedeuten die Veränderungen im Arbeitsalltag von Journalist:innen beispielsweise für die notwendige Perspektivenvielfalt oder für den Blick auf kulturelle Diversität?

In einer aktuellen Studie der Otto-Brenner-Stiftung wird untersucht, wie Journalist:innen den Transformationsprozess der Medien erleben. In der neuen Folge von „quoted. der medienpodcast“ diskutieren die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und der SZ-Autor Nils Minkmar die Ergebnisse dieser Studie und sprechen mit dem Journalisten Rainer Nübel, einem der Verfasser der Studie und Professor für Medien- und Kommunikationsmanagement an der Hochschule Fresenius in Heidelberg.

„quoted. der medienpodcast“, alle 14 Tage donnerstags. Eine Kooperation der CIVIS Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

Übrigens: Anschließend macht unser Podcast eine Sommerpause. Ab dem 1. September geht es dann mit neuen Folgen weiter. Das quoted-Team wünscht allen eine schöne Sommerzeit!

Weiterführende links:

https://www.otto-brenner-stiftung.de/

https://www.bpb.de/themen/medien-journalismus/medienpolitik/236435/medien-und-gesellschaft-im-wandel/

https://www.die-medienanstalten.de/atrium/digitaler-wandel-veraendert-meinungsbildungsgewicht-der-medien

https://www.medienpolitik.net/2021/09/der-digitale-wandel-hat-die-medienlandschaft-revolutioniert/

Übermedien | Medien besser kritisieren:

https://uebermedien.de

CORRECTIV – Recherchen für die Gesellschaft:

https://correctiv.org

RUMS | Neuer Journalismus für Münster:

https://www.rums.ms

Folge 3 von „quoted. der medienpodcast“ über kulturelle Vielfalt in den Redaktionen:

https://quoted-medienpodcast.podigee.io/3-neue-episode

Folge 7 von „quoted. der medienpodcast“ über Konstruktiven Journalismus:

https://quoted-medienpodcast.podigee.io/7-neue-episode

FOLGE #7 vom 07.07.2022

Der Krieg in der Ukraine und seine Auswirkungen, humanitäre Katastrophen wie in Syrien, Afghanistan oder dem Jemen oder das schwindende Vertrauen in die Demokratie: Kann der Journalismus auf Feldern wie diesen mehr als Missstände aufzeigen? Kann er aktiv dazu beitragen, dass diese behoben werden? Und wenn Ja, wie?

Die Vertreter:innen des „Konstruktiven Journalismus“ erheben den Anspruch, dass dieser nicht nur informiert, aufklärt, einordnet, kontrolliert – sondern darüber hinaus Lösungsansätze aufzeigt, Handlungsspielräume benennt, Verantwortliche adressiert, Dialog führt, Perspektiven erweitert. Wo liegen die Anwendungsbereiche für diesen Ansatz? Und wie kann er helfen in Zeiten, wo Krieg in Europa herrscht, Krisen weltweit Frieden und Sicherheit bedrohen? Das diskutieren die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und der SZ-Autor Nils Minkmar in der aktuellen, siebten Folge von „quoted. der medienpodcast“. Zu Gast: Ellen Heinrichs, Gründerin des Bonn Institute für Journalismus und konstruktiven Dialog.

„quoted. der medienpodcast“, alle 14 Tage donnerstags. Eine Kooperation der CIVIS Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

Weiterführende links:

https://medientalk.civismedia.eu/

https://www.bonn-institute.org/

https://enorm-magazin.de/gesellschaft/medien-und-journalismus/ellen-heinrichs-konstruktiver-journalismus

https://www.epd.de/fachdienst/epd-medien/schwerpunkt/debatte/journalismus-braucht-rueckgrat

https://up2date.uni-bremen.de/forschung/konstruktiver-journalismus-wenn-medien-nach-loesungen-suchen

https://www.wissenschaftskommunikation.de/es-geht-darum-zu-sagen-man-kann-etwas-tun-57271/

Rede von Jay Rosen beim Bonn Institute:

https://www.bonn-institute.org/news/what-does-constructive-journalism-construct

Dina Aboughazala, Journalistin, Medienunternehmerin und Gründerin von:

https://www.egab.com

https://reutersinstitute.politics.ox.ac.uk/sites/default/files/2022-06/Digital_News-Report_2022.pdf

Video zur Diskussion „Öffentlich, rechtlich, digital“ auf der re:publica 2022, ab Minute 10:30:

https://www.youtube.com/watch?v=4PZ3F1ZFWQw

https://www.wdrmaus.de/hoeren/mauszoom.php5

PODCASTS zum Thema

https://detektor.fm/gesellschaft/zurueck-zum-thema-konstruktiver-journalismus

https://www.br.de/mediathek/podcast/das-medienmagazin/ist-das-publikum-kriegsmuede-wie-konstruktiver-journalismus-im-krieg-aussehen-koennte/1857234

https://www.deutschlandfunkkultur.de/so-geht-konstruktive-kriegsberichterstattung-wirklich-dlf-kultur-efffbaca-100.html

FOLGE #6 vom 23.06.2022

Die Debatte um die NS-Vergangenheit des 1996 verstorbenen „Stern“ Gründers Henri Nannen ist wiederaufgeflammt. Und mit ihr unter anderem die Frage, was das für den renommierten Journalistenpreis bedeutet, der den Namen des Verlegers trägt, und welche Konsequenzen es für die gleichnamige Journalistenschule nach sich zieht.

Ausgelöst hat die Diskussion eine aktuelle Recherche der „funk“-Sendung STRG_F, in der Flugblätter mit antisemitischer, rassistischer und frauenverachtender Propaganda zu sehen sind, für die Nannen verantwortlich war. Der Verleger hatte sich zu Lebzeiten zu seiner Rolle im Nationalsozialismus bekannt.

Warum spielt das Thema Nannen plötzlich wieder eine Rolle? Wie sieht er aus, der Umgang der Stern und anderer Medien mit der braunen Geschichte ihrer ehemaligen Protagonisten? Und wieso ist Erinnerung auch und gerade auf diesem Feld so wichtig?

Darüber diskutieren die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und der SZ-Autor Nils Minkmar in der neuen Folge von „quoted.der medienpodcast“.

Zu Gast: Lutz Hachmeister, Journalist und Gründungsdirektor des Instituts für Medien- und Kommunikationspolitik (Berlin/Köln).

Weiterführende Informationen:

https://www.youtube.com/watch?v=89ebHDhGdkg

https://www.nzz.ch/feuilleton/henri-nannen-antisemitismus-vorwuerfe-aus-der-ns-zeit-ld.1686533

https://www.zeit.de/kultur/2022-05/henri-nannen-antisemitismus-propaganda-zweiter-weltkrieg-journalismus?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

https://www.stern.de/gesellschaft/henri-nannen–ueber-neue-debatten-zur-rolle-des-stern-gruenders-in-der-nazizeit-31867460.html

https://www.sueddeutsche.de/medien/henri-nannen-debatte-nazi-stern-gruender-1.5588994#:~:text=Damals%20war%20Nannen%20schon%20l%C3%A4nger,den%20goldenen%20Zeiten%20des%20Printjournalismus

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/auf-der-schattenseite/410596.html

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FOLGE #5 vom 02.06.2022

Die derzeitige weltpolitische Lage ist die fragilste seit Jahrzehnten. Das hat vor kurzem Bundesinnenministerin Nancy Faeser gesagt. Und sie ist längst nicht die einzige. Zu der aufgeheizten Situation tragen unter anderem Verschwörungstheorien bei, die vor allem aus Moskau in Umlauf gebracht werden und auch in Deutschland viele Anhänger:innen haben. Über diese Desinformationskampagnen und ihre Verbreitung durch sogenannte alternative Medien diskutieren die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und der SZ-Autor Nils Minkmar in der aktuellen Folge von „quoted. der medienpodcast“.

Verschwörungsmythen beschäftigen uns zwar seit langem: Im Zusammenhang mit dem russischen Krieg gegen die Ukraine gewinnen sie aber zunehmend an Bedeutung. Und es zeigt sich gerade jetzt wie gefährlich sie sind. In Deutschland und anderen europäischen Ländern werden sie vor allem von radikalen und extremen Rechten aufgenommen. Diese finden im russischen Staatspräsidenten Putin mit seinen völkischen, antimodernen Narrativen einen Verbündeten im Kampf gegen die offene Gesellschaft, gegen Demokratie und Rechtsstaat, gegen Einwanderung und überhaupt Vielfalt. Etablierte Medien sind hier gefordert, Desinformation als solche zu erkennen, aufzudecken, und zu entlarven.

Zu Gast: Die Kultur- und Medienwissenschaftlerin Elisabeth Fast, Amadeu Antonio Stiftung, Expertin für Verschwörungstheorien.

„quoted. der medienpodcast“, alle 14 Tage donnerstags. Eine Kooperation der CIVIS Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

Weiterführende Informationen:

https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/wp-content/uploads/2022/03/analyse-papier-russland-ukraine-krieg.pdf

https://www.tagesschau.de/ausland/europa/ukraine-russland-mythen-101.html

https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/zuendfunk/warum-deutschlands-verschwoerungsideologen-putin-supporten-100.html

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/frankreich-jeder-dritte-glaubt-an-verschwoerungstheorien-17954149.html

https://www.deutschlandfunkkultur.de/verschwoerungsmythen-im-internet-aeltere-und-maenner-sind-100.html

https://www.alexandria-magazin.at/magazin/alternative-medien-methoden-und-ziele.php

https://www.isdglobal.org/isd-publications/digitale-gewalt-und-desinformation-gegen-spitzenkandidatinnen-vor-der-bundestagswahl-2021/

https://www.tandfonline.com/doi/pdf/10.1080/23808985.2020.1759443

https://correctiv.org/faktencheck/hintergrund/2022/04/08/alina-lipp-wie-eine-28-jaehrige-zum-sprachrohr-russischer-propaganda-wurde/

FOLGE #4 vom 19.05.2022

Öffentlich-rechtlicher Rundfunk und Social Media: Natürlich nutzen ARD und ZDF die großen Plattformen. Aber Twitter, YouTube und Co. und sind rein kommerziell ausgerichtet. Und Klicks generieren sich nun mal am besten durch Erregung. Mehr noch, durch Polarisierung, auch solche, die spaltet.

Bei Debatten um Migration, Geflüchtete, das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Religion passiert das besonders schnell. Das merken wir als User:innen, das belegen Untersuchungen, und das zeigen erschreckende Beispiele wie die Debatte nach den Anschlägen von Hanau. Da wurden nicht nur Trauer und Bestürzung artikuliert, sondern auch Hass und Diffamierungen kochten hoch. Wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk auf diese Mechanismen reagiert, genauer: ob er sich unabhängig von einem Teil der Plattformen machen sollte, das diskutieren Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und SZ-Autor Nils Minkmar in Folge 4 von „quoted. der medienpodcast“.

Zu Gast: Leonhard Dobusch, Mitglied des ZDF-Fernsehrats für den Bereich Internet und Professor für Organisationswissenschaft an der Universität Innsbruck.

„quoted. der medienpodcast“, alle 14 Tage donnerstags. Eine Kooperation der CIVIS Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

Weiterführende Informationen:

https://www.sueddeutsche.de/medien/twitter-musk-dobusch-neue-plattform-tiktok-insta-1.5573884?reduced=true

https://www.deutschlandfunkkultur.de/social-media-oeffentlich-rechtliche-alternative-zu-twitter-100.html

https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/terror-in-hanau-ruft-hetze-in-social-media-hervor-16643449.html

https://www.spiegel.de/wissenschaft/elon-musk-der-unertraegliche-optimismus-des-twitter-kaeufers-und-milliardaers-a-65e7516e-dc50-4888-9e31-52c4deab3f04

https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/GrauePublikationen/Digitale_Oeffentlichkeit_final.pdf

https://netzpolitik.org/2018/gefluechtete-islam-afd-so-toxisch-ist-die-debatte-im-netz/

https://taz.de/Kurznachrichtendienst-Mastodon/!5847663/

https://netzpolitik.org/2022/neues-aus-dem-fernsehrat-86-stimmen-aus-dem-fediverse/

https://netzpolitik.org/2022/neues-aus-dem-fernsehrat-85-mediatheken-als-social-media-ausweichroute-antworten-auf-haeufige-fragen/

https://uebermedien.de/70884/es-liegt-nicht-an-elon-musk-es-liegt-an-uns/

https://www.kunstmann.de/buch/hans_demmel-anderswelt-9783956144585/t-0/

https://www.penguinrandomhouse.de/Taschenbuch/Post-von-Karlheinz/Hasnain-Kazim/Penguin/e532739.rhd

FOLGE #3 vom 05.05.2022

Aline Abboud, Pinar Atalay, Jana Paraigis, Mitri Sirin, Ingo Zamperoni: Prominente Journalist:innen mit Einwanderungsbiografie gibt es mittlerweile deutlich häufiger als noch vor zehn, fünfzehn Jahren. Jedenfalls ist das vor der Kamera so. Hinter den Kulissen hapert es mit der kulturellen Vielfalt nach wie vor erheblich.

Die Redaktionen und mehr noch die Redaktionsleitungen in Fernsehen, Radio, Zeitungen und bei Online-Medien kann man, von seltenen Ausnahmen abgesehen, nicht als repräsentativ bezeichnen. Warum ist das eigentlich noch immer so? Und wie ließe es sich ändern? Das diskutieren die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und der SZ- Journalist Nils Minkmar in dieser Folge von quoted. Zu Gast: die Journalistin Ferda Ataman, Vorsitzende der Neuen deutschen Medienmacher*innen.

quoted. der medienpodcast. Eine Kooperation der CIVIS Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator. Alle 14 Tage überall dort, wo es Podcasts gibt, und auf civismedia.eu.

Weiterführende Informationen:

https://riceandshine-podcast.de/

https://taz.de/Forscherin-ueber-Diversity-in-Redaktionen/!5608868/

https://www.sueddeutsche.de/medien/journalismus-diversity-ndm-studie-migrationshintergrund-1.4903780

https://www.bpb.de/lernen/digitale-bildung/bewegtbild-und-politische-bildung/themen-und-hintergruende/314621/rassismus-und-repraesentation-das-islambild-deutscher-medien-im-nachrichtenjournalismus-und-im-film/

https://neuemedienmacher.de/aktuelles/beitrag/wenig-diversitaet-in-abendnachrichten/

https://neuemedienmacher.de/zahlen-fakten/diversitaet-im-journalismus/

https://mediendienst-integration.de/artikel/wie-vielfaeltig-sind-deutsche-medien.html

https://mediendienst-integration.de/integration/medien.html

https://swr.de/swr2/wissen/wer-praegt-die-berichterstattung-kulturelle-vielfalt-im-journalismus-swr2-wissen-2021-09-16-100.html

FOLGE #2 vom 21.042022

Am 24. April gehen Emmanuel Macron und Marine Le Pen in die Stichwahl um das Präsidentenamt. Und es könnte sehr knapp werden, sagen Wahlforscher. Damit hätte eine Politikerin der extremen Rechten erstmals eine reelle Chance, Frankreich zu regieren. Sie kann im zweiten Wahlgang auf die Stimmen aus dem Lager des geschlagenen Kandidaten Eric Zemmour zählen, der noch weiter rechts außen steht und gemeinsam mit Le Pen die Themen des Wahlkampfs gesetzt hat – auch in den Medien. Und es könnte sehr knapp werden, sagen Wahlforscher. Damit hätte eine Politikerin der extremen Rechten erstmals eine reelle Chance, Frankreich zu regieren. Sie kann im zweiten Wahlgang auf die Stimmen aus dem Lager des geschlagenen Kandidaten Eric Zemmour zählen, der noch weiter rechts außen steht und gemeinsam mit Le Pen die Themen des Wahlkampfs gesetzt hat – auch in den Medien.

Der Wahlkampf war dominiert von Hetze gegen Immigration und Eingewanderte, Warnungen vor einer angeblichen Bedrohung der nationalen Sicherheit und einem angeblichem Verlust der französischen Identität. Vielfach wiedergegeben zum Beispiel auf CNews. Der TV-Sender gehört zur Mediengruppe des Industriellen Vincent Bolloré. Er zählt zu den reichsten Männern Frankreichs und besitzt inzwischen außerdem Canal+, den erfolgreichen Radiosender Europe 1 und Zeitschriften wie Gala und Paris Match. Rechtsextremen Politikern gibt er breiten Raum in seinen Publikationen. Aber auch große Zeitungen wie zum Beispiel Le Figaro und der öffentlich-rechtliche Rundfunk stehen in der Kritik, rassistischen Ideologien und Bedrohungs-Narrativen nicht genug Widerstand entgegen zu setzen.

Nadia Zaboura und Nils Minkmar diskutieren über die Mitverantwortung der französischen Medien für das Erstarken der extremen Rechten.

Weiterführende Informationen:

https://www.sueddeutsche.de/politik/frankreich-praesidentenwahl-staatspraesident-macron-le-pen-1.5564368?reduced=true

https://taz.de/Le-Pen-AfD-und-verfassungsschutz/!5758612/

https://medienwoche.ch/2021/12/14/zemmour-und-das-dilemma-der-medien-meine-freunde-die-journalisten/

https://www.zeit.de/politik/ausland/2021-11/eric-zemmour-frankreich-medien-vincent-bollore

Angriff von ganz rechts: Frankreich vor der Wahl | WDR Doku

https://www.youtube.com/watch?v=mlO2pAnyZpM

Interview Marine Le Pen, 6. April beim Sender LCI

https://www.youtube.com/watch?v=kpkeLl_MQAo

Eric Zemmour bei CNews

https://www.cnews.fr/emission/2022-04-08/linterview-deric-zemmour-1201920

Jay Rosen

https://pressthink.de

Citizen Agenda

http://archive.pressthink.org/2010/08/15/citizens_agenda.html

Guy Debord

https://edition-tiamat.de/die-gesellschaft-des-spektakels/

FOLGE #1 vom 07.04.2022

Wie wirkt sich die Berichterstattung über Kriege und Krisen auf unser Verhältnis zu den Menschen aus, die aus diesen Gebieten zu uns flüchten. Das und mehr diskutieren die Kommunikationswissenschaftlerin Nadia Zaboura und der SZ-Autor Nils Minkmar in der ersten Folge von „quoted. der medienpodcast“. Zu Gast: die Soziologin und Migrationsforscherin Naika Foroutan.

Sechs Wochen ist der Angriff Russlands auf die Ukraine an diesem Donnerstag her. Der Krieg ist seitdem das beherrschende Thema der medialen Berichterstattung, ebenso das unendliche Leid der Menschen dort. Zu Recht widmen sich Zeitungen, Fernsehen, Hörfunk und Online-Formate sehr intensiv diesem Kriegsherd. Zu Unrecht spiegeln sich andere Regionen der Erde, in denen Menschen Opfer blutiger Auseinandersetzungen sind, in den meisten Medien kaum. Solche weitgehend blinden Flecken in der Berichterstattung sind aber nicht neu; sie hängen unter anderem mit unserer geografischen Nähe oder Distanz zu dem jeweiligen Konfliktherd zusammen, sie haben ihre Ursache aber auch in der Tatsache, dass etliche Medien gerade bei der Auslandsberichterstattung zunehmend sparen. Hierzu hat zum Beispiel die Otto-Brenner-Stiftung Wissenswertes zusammengetragen.

https://www.otto-brenner-stiftung.de/auslandsberichterstattung/

Positiv an der breiten Berichterstattung über Ukraine/Russland sei, sagt Nils Minkmar, dass in deutschen Medien viele Menschen aus den betroffenen Ländern zu Wort kämen, auch Angehörige der ukrainischen und russischen Communities in Deutschland, aus deren Kreis viele Experten und Expertinnen stammten. Gleichzeitig , so Nadia Zaboura, habe es vor allem zu Anfang des Krieges auch problematische Formulierungen gegeben. Einige Berichte westlicher Medien hoben auf eine angebliche Ähnlichkeit und Nähe der „europäischen, zivilisierten“ Ukraine zu einem imaginierten „Uns“ ab. Wer in den Redaktionen bestimme diese Ähnlichkeit und wie wenig repräsentativ sei man aufgestellt, wenn hier nur eine Mehrheits-Perspektive abgebildet werde. Die Berichterstattung über Geflüchtete sei unterschiedlich, je nachdem aus welchem Land sie kämen, vielfach würden Gegensätze aufgemacht, statt wie aktuell im Fall Ukraine die Gemeinsamkeiten zu betonen. Auch darüber läuft bereits eine mediale Debatte. Wichtig sei es, auch Stimmen aus anderen Krisenregionen immer wieder hörbar zu machen, so Zaboura.

Weiterführende Informationen:

https://twitter.com/imraansiddiqi/status/1497607326487826435

https://www.deutschlandfunkkultur.de/lakonisch-elegant-kulturpodcast-zeitalter-der-zeitenwende-was-ist-noch-richtig-100.html

https://www.dekoder.org/

https://www.sueddeutsche.de/medien/flucht-ukraine-russland-rassismus-1.5538654?reduced=true

https://uebermedien.de/69002/von-kriegsopfern-erster-und-zweiter-klasse/

Zu Gast bei „quoted. der medienpodcast“ war die Soziologin Naika Foroutan, Direktorin des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung. Foroutan wies darauf hin, dass auch im Sommer 2015 zunächst eine empathische Berichterstattung dominiert habe. Das habe sich nach etwa acht Wochen geändert, Vorbehalte zum Beispiel aus der AfD hätten deutlich mehr Raum bekommen, obwohl die Willkommenskultur in der Gesellschaft weiter angehalten habe, was allerdings medial untergegangen sei.

https://www.bim.hu-berlin.de/de

https://www.ameja.org/

https://netzpolitik.org/tag/frontex/

„quoted. der medienpodcast“ läuft ab 7. April alle 14 Tage, immer Donnerstag früh, auf civismedia.eu, sueddeutsche.de und überall da, wo es Podcasts gibt. Eine Zusammenarbeit der CIVIS Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.